Das Assessmentcenter

 

Assessment-Center (AC) wurden in Deutschland seit den 20er Jahren vom Militär entwickelt und nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt, um die Eignung für militärische Führungspositionen zu ermitteln.

Auch heute noch werden Assessment-Center besonders für Führungskräfte eingesetzt. Aber auch bei anderen Eignungsprofilen, die nicht so sehr durch messbare Qualifikationen dafür verstärkt durch Soft-Skills geprägt sind, werden ACs immer beliebter.

Tatsächlich sind ACs ein geeignetes Instrument, die Ausprägung weicher Faktoren zu ermitteln.

Das Prinzip ist ganz einfach. Möchte man z.B. wissen, wie es um die Teamfähigkeit eines Bewerbers bestellt ist, lässt man ihn zusammen mit weiteren Kandidaten eine spielerische Teamaufgabe lösen. Weitere Aufgaben können Erarbeitung und Präsentation von Kurzvorträgen sein, das gemeinschaftliche Lösen organisatorischer Problemstellungen u.v.a.m. Man fragt oder hinterfragt hier also nicht mehr, sondern man beobachtet und bewertet das tatsächliche, spontane Verhalten des Bewerbers. Und wer das schon einmal als Teilnehmer oder Beobachter mitgemacht hat wird bestätigen, dass sich die Bewerber hier tatsächlich kaum verstellen können. Die zahlreichen Beobachter beschäftigen sich im Idealfall jeder nur mit einem oder vielleicht mit zwei Kandidaten und können sich daher im Verlauf von häufig 2 Tagen ein sehr gutes, ganzheitliches Gesamtbild von “ihrem” oder “ihren” Kandidaten machen.

Die Möglichkeiten der Einflußnahme auf das Ergebnis von ACs ist daher geringer, als z.B. beim Vorstellungsgespräch. Dennoch sollten Sie ein paar Tipps beachten, die Ihnen helfen, ungewollte negative Signale zu vermeiden.

Ein typischer Fehler ist es, vor einer Gruppenübung zu mutmaßen, worum es den Beobachtern in dem anstehenden Planspiel gehen könnte. Jeder Kandidat versucht  natürlich sich von der besten Seite zu präsentieren. Da ist der Gedanke verführerisch, die gewünschte Verhaltensweise zu erraten um sie dann um so prägnanter vorführen zu können. Aber es ist eben oft nicht oder nicht alleine das Naheliegende, worum es den Beobachtern geht. Glaubt der Kandidat z.B. Durchsetzungskraft sei die Fragestellung, wird er alles daransetzen, in dem Planspiel möglichst starke Durchsetzungskraft auszudrücken. Liegt er aber mit seiner Annahme falsch, weil etwa kooperatives Teamverhalten geprüft werden sollte, hat er einen falschen, für seine Beurteilung negativen Eindruck erzeugt. Und dass dieser unzutreffend ist, läßt sich hinterher nicht mehr erklären.

Der erste Tipp lautet daher: Gehen Sie an die Planspiele so unbefangen wie möglich heran. Versuchen Sie nicht sich zu verstellen, versuchen Sie nicht den Sinn des Spiels zu antizipieren. Seien sie so weitgehend wie möglich Sie selbst.

Ein weiterer typischer Fehler ist die Annahme, daß Sie nur in den Planspielen beurteilt werden. Tatsächlich stehen Sie aber die gesamte Zeit unter kompetenter Beobachtung. Seien Sie sich dessen auch zwischen den Übungen bewußt. Auch am Abend, wenn bei mehrtägigen ACs gemeinsames Abendessen, Programm und anschließende Geselligkeit angesagt sind, werden Sie beurteilt.

 

  • Wie verhalten Sie sich im Team?

  • Wie ist Ihre Stellung in der Gruppe?

  • Sind Sie Wortführer?

  • Sitzen Sie still in der Ecke?

  • Machen Sie konstruktive Vorschläge?

  • Achten Sie auf das Timing?

  • Wirken Sie integrierend oder ausgleichend?

  • Trinken Sie zu viel?

  • und viele weitere Aspekte mehr ...

 

 Der zweite Tipp lautet daher: Verhalten Sie sich von der Anreise bis zu Ihrer Abreise durchgehend, wie in einem AC-Planspiel.

 Ein zentraler Bestandteil von Assessment-Centern ist aber auch das Einzelgespräch, welches letztlich nichts anderes darstellt, als ein klassisches Vorstellungsgespräch. Hier gelten daher entsprechend alle Spielregeln für Vorstellungsgespräche. Um auch für diese Anforderung topfit zu sein, sollten Sie daher zuvor unbedingt unsere Infos, Tipps und Tricks für Vorstellungsgespräche kennen!

Abschließend noch ein grundsätzlicher Tipp: Es zeigt sich, dass Kandidaten, die schon mehrere Assessment-Centers absolviert haben, häufig besser abschneiden. Hier hilft der Trainingseffekt bei sich wiederholenden Übungen. Wenn Sie es aufgrund der beworbenen Position mit hoher Wahrscheinlichkeit mit ACs zu tun bekommen, nutzen Sie jede Chance auf ACs eingeladen zu werden - auch von Unternehmen, die für Sie eigentlich nicht besonders interessant sind und bei denen Sie sich sonst nicht beworben hätten.

Jedes kostenlose Training hilft Ihnen dann, wenn es wirklich drauf ankommt!

 

Tipp:
Assessment - Center
Die wichtigsten Übungen - die besten Lösungen.